Dienstag, 14. April 2015

WHEN MEMORIES CROSS YOUR MIND

Unsere Reise durch den Südwesten der USA liegt nun schon ein Jahr zurück. Jedes Mal, wenn ich durch die Reisefotobücher blättere will ich sofort zurück. Um unsere Geschichte nicht nur auf den Tagebuchseiten fest zu halten, erzähle ich sie euch heute hier, zusammen mit meinen schönsten Erinnerungen:

Meine Schwester lebte zu der Zeit in Denver, CO. und so entwickelt sich die Idee eines Roadtrips. Zusammen mit meinen Geschwistern fliegen wir nach Denver, um dort den Trip durch die Berge-und Wüstenlandschaft der USA zu starten. April ist unser Reisemonat, wahrscheinlich die beste Zeit, den Westen der USA zu erkunden. Es ist nicht zu heiß und auch nicht zu kalt und alles beginnt zu blühen und gedeihen an. Für uns beginnt die Reise im noch kühlen Denver. Ab durch die Rocky Mountains, wo die letzten Tage der Ski-Saison gerade anbrechen. Bis nach Utah durch die unglaublich beeindruckende Bergelandschaft mit abwechselnd verändernden Farbtönen der Felsen. Durch Arizona, Nevada bis nach Kalifornien.
Da meine Schwester gerade in Denver lebt, kommen wir in den Genuss eines Pkw´s und brauchen uns keines zu mieten. Wir packen unser Zeug in den Kofferraum und machen uns auf den Weg. Unsere Stopps auf diesem Road-Trip sollen sein: Bryce Canyon, Las Vegas, Los Angeles und die Straßen des Südwestens. Für die Nächte suchen wir uns diverse Motels, weil man irgendwann einfach nicht mehr weiter fahren kann. Den ersten Tag legen wir eine Strecke von ca. 350 Meilen zurück und machen in einem kleinen, unscheinbaren Ort, irgendwo in Utah, in Green River unsere erste Übernachtungspause. G.R. ist unsere Zwischenstation auf den Weg zum Nationalpark „Bryce Canyon“.  Es ist wirklich ein sehr kleiner Ort, aber hier haben wir das beste Frühstück, das wir auf dem ganzen Roadtrip haben werden. Im Restaurant Tamarisk haben wir ein typisch amerikanisches Frühstück aus Bagels, Pancakes, Kaffee und Frühstücksspeck. Es ist köstlich.
Gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Nationalpark. Die Straßen Utah´s führen uns durch beeindruckende Felsenlandschaften, durch den schwarzen Black Dragon Canyon, vorbei an skurril geformten gelben Berggruppen bis hin zu den faszinierenden rotgefärbten Felspyramiden des Bryce Canyons. 
Wir haben Glück, den gerade heute ist einer der „U.S. National Park Service Free Entrance Day“ weil gerade die „Opening weekend of National Park Week“ ist. Heißt für uns, alle Nationalparks ohne Eintrittsgebühr. Im Nationalpark fährt man die verschiedenen Aussichtspunkte an und kann dort dann seine Wanderungen beginnen. Wir entscheiden uns für den Sunset Point und den Bryce Point. 
Am Sunset Point erschlägt uns die beeindruckende Schönheit des Canyons fast. So unglaublich faszinierend. Wir laufen den Navajo Loop bis zum ausgetrockneten Flussbett nach unten in den Canyon. Unterwegs bestaunt man ausgiebig die faszinierende Machart der Gesteine, es wirkt so unrealistisch, so unglaublich schön. Am Bryce Point können wir ebenfalls das Staunen nicht lassen. Die Indianer glaubten früher, die Felsenpyramiden, sogenannten Hoodoos, wären verstorbene Vorfahren. Sie wirken tatsächlich so, als wäre in den Felsen irgendetwas verborgen, etwas unheimliches, faszinierendes.
Für diese Nacht buchen wir uns direkt in die Bryce View Lodge ein und genießen das leckere Essen vom Büffet im Ruby´s Inn. Ostersonntag ist unser Tag, an dem wir Las Vegas erreichen. Wieder fahren wir an massiven Bergketten vorbei. Schlängeln uns durch die schluchtenreiche Landschaft des Zion National Park. 
Durchqueren Arizona und landen schließlich in Las Vegas. Wir bleiben zwei Tage hier. Den zweiten Tag buchen wir hauptsächlich deswegen, weil wir einfach mal relaxen wollen und unser Geist eine Pause von der Straße braucht. Das von uns ausgesuchte Hotel, Hard Rock Hotel und Casino, liegt etwas außerhalb vom Strip. Was auch gut so ist, weil wir keine großen Fans von diesem Spielplatz für Erwachsene sind. 
Wir mischen uns trotzdem in das Gewusel auf dem Strip im heißen Las Vegas und erblicken das ein oder andere Highlight, welche man schon zu Hauf in diversen Filmen gesehen hat. Den zweiten Tag verbringen wir am Hotel Pool und wieder auf dem Strip.
Gesättigt von Las Vegas´ Eindrücken treibt uns der an diesem Tag einsetzende starke Ostwind Richtung Kalifornien. Auf dem Highway I 15 erblicken wir das Schild „Calico Ghosttown“. Eigentlich stand eine Geisterstadt auf unserem Plan, jedoch haben wir es aus Zeitmangel verworfen. Jetzt entscheiden wir uns spontan doch rein zu fahren. Es befindet sich ja um die Ecke. Es weht immer noch ein sehr kräftiger Wind und der Parkplatz vor dem Ghosttown ist voll mit verschiedensten fahrbaren Untersätzen.
Die Geisterstadt  wirkt zu sehr "gemacht". Eine Attraktion eben. Der Charme des Unheimlichen geht etwas verloren. Wir besichtigen diese kleine Stadt, die im Zuge des Silberbergbaus in 1881 gegründet worden ist. Einiges erinnert tatsächlich an das Leben damals. 
Mit zerzausten Haaren und Staub im Mund und Augen führen wir unsere Reise fort bis nach Los Angeles. Dort haben wir wieder für zwei Nächte im Motel Studio Inn gebucht. Mein Wusch ist, den Sonnenuntergang am Santa Monica Pier einzufangen und wir schaffen es tatsächlich gerade noch den letzten Strahl einzufangen bevor die Sonne sich dann endgültig für diesen Tag hinter den Bergen verabschiedet.
Los Angeles begrüßt uns am nächsten Morgen mit Sonne und wir nutzen diesen Tag für die Erkundung der Strandpromenade mit den Beach Cruisern, die man überall in Strandnähe mieten kann. Wir reitzen den Tageshöchstsatz aus, und verbringen den ganzen Tag mit radeln. Am Muscel Beach beginnt unsere Tour, über den Bike Path bis hin nach Venice Beach, dort schauen wir den Skateboardern zu. 
Irgendwann kehren wir um und essen zu Mittag auf dem Santa Monica Pier im Bubba Gumps. Dieser Tag lässt unsere Haut nach Sonne, Strand und Meer aussehen. Total glücklich über diesen superentspannten Tag lassen wir uns noch einen Kaffee im Ground Work schmecken, eine Empfehlung von Einheimischen. Am Strand, mit dem Pacific Park auf dem Santa Monica Pier im Hintergrund, und dem schönsten Sonnenuntergang ever endet auch dieser wunderschöne Tag und wir fallen glücklich in unsere Motelbetten und träumen vom Walk of Fame am nächsten Tag.
Los Angeles hat einen grausigen Verkehr um 10 Uhr morgens, das ist nichts Neues. Wir wagen es trotzdem. Irgendwann, nach gefühlt 10 Stunden Stau kommen wir am Walk of Fame an. Auto parken, Kaffee trinken, Stars und Sternchen suchen. Check. Zum Programm gehört noch das HOLLYWOOD-Sign. Nach unzähligen Ampel-Staus, schaffen wir es in die Hollywood-Hills. Ich muss sagen, LA im Straßenverkehr, ne, muss man nicht haben. Aber sobald man aus dem ganzen Gewusel raus kommt ist es ein Erlebnis wert. Genauso auch in den Hollywood-Hills. Wir schlängeln uns dem HOLLYWOOD-Sign entgegen, immer höher und man beginnt zu träumen, weil man immer vor Augen hat, dies hier ist eine Filmstadt und hier ist schon soviel gedreht worden und wir sind gerade mittendrin.
Wir lassen Hollywood und Co. hinter uns und fahren wieder ins Landesinnere. Die Mojave Wüste, Death Valley liegen noch vor uns. Weil es schon später Nachmittag ist, beschließen wir in Ridgecrest zu übernachten und am nächsten Morgen weiter zu trippen. Was wir uns nicht haben nehmen lassen, ist, einmal im IN-N-OUT-Burger einen der legendären Burger zu verspeisen. Und Der ist wirklich so lecker wie alle sagen.
Unser Roadtrip neigt sich dem Ende zu. Wir starten am nächsten Morgen Richtung Death Valley. Die Landschaft wird immer kärger. Überall Berge in Gelb, Grau, Braun, Rot. Wir bleiben an einer Station stehen und gucken uns den Wagon des „Twenty Mule Team“ an. Weiter geht’s. Plötzlich sehen wir  tausende von Palmen. Auf dem Schild vor uns steht „Furnace Creek Golf Course“. Wir sind neugierig und laufen hin. Vor uns tut sich ein regelrechter Palmenwald auf. Wir lieben Palmen, also bleiben wir noch ein bischen und fotografieren. Es ist wunderschön wie der Wind durch die Palmenblätter streicht und dazwischen der hellblaue Himmel funkelt.
Nächste Station ist Devils Golf Course und Badwater. Es ist der tiefste Punkt in Nordamerika mit einer Höhe von 85 Meter unter dem Meerespiegel. Badwater ist ein Überbleibsel des vorzeitlichen Sees Lake Manly. 
Das alles ist schon sehr beeindruckend und schon müssen wir Death Valley wieder hinter uns lassen. Es geht wieder nach Denver, vorbei an Las Vegas, ab durch Utah, von heiß nach kalt, es liegt noch Schnee in den Rocky Mountains, aber die Skilifts sind jetzt geschlossen. 

Ein paar Tage relaxen wir noch in Denver und danach fliegen wir wieder nach Deutschland.

Wie immer packt uns das Fernweh, wenn wir auf den Fotos in Erinnerungen schwelgen. Die USA ist und bleibt wahrscheinlich mein Traumreiseziel.





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